Ein Stückchen Heimat an der Donau – Boccaccio - FINE DINE.

Ein Stückchen Heimat an der Donau – Boccaccio

der dichter

ITALIENISCH | TRADITION

Es sollte nur ein schöner Urlaub an der Donau werden, als Vincenzo Serrao 1973 von Neapel nach Ulm reiste. Doch es kam anders: Er blieb und erfüllte sich mit dem Restaurant „Boccaccio“ am Michelsberg seinen Traum. Längst ist daraus ein Familienbetrieb geworden: Die Tochter empfängt die Gäste, der Schwiegersohn bereitet Spezialitäten aus der alten Heimat zu. Patron Serrao gibt die kulinarische Philosophie vor.

Jedes Jahr, meist im Sommer, setzt sich Vincenzo Serrao ins Auto und besucht seine Vergangenheit. Er fährt über schneebedeckte Alpenpässe, vorbei an den glitzernden Seen Norditaliens und den Hügeln der Toskana. Das Reiseziel: Neapel, seine einstige Heimat. Für den 67-Jährigen keine bloße Nostalgiefahrt. Sondern eine Geschäftsreise. Serrao besucht befreundete Gastronomen, sammelt Eindrücke und belädt sein Auto mit regionalen Spezialitäten.

Dann macht er sich wieder auf. Zurück in die Gegenwart, zurück nach Ulm. 
Dort, mehr als 1.000 Kilometer nördlich, betreibt Serrao das Restaurant „Boccaccio“. Gehobene Küche im wahrsten Sinne des Wortes: Das Lokal liegt am Michelsberg. In den großen Fenstern präsentiert sich das Ulmer Münster. Vor dieser malerischen Kulisse schmückt Anna Serrao, die Tochter des Chefs, das Restaurant. Jeder Handgriff sitzt. „Ich bin hier in der Gastronomie groß geworden. “


Das „Boccaccio“ war schon immer ein Familienunternehmen. Als Serrao das Lokal übernahm, bereiteten er und seine Frau die Gerichte zu. Heute leitet sein Schwiegersohn Luca die Küche. Der Seniorchef berät. Worauf es bei italienischer Küche ankommt? Serrao tippt sich auf die Brust:
 „Dal Cuore“ – die Küche muss von Herzen kommen.

Die Serraos beziehen ihre Produkte aus Italien. Chef Vincenzo hat über die Jahre etliche Kontakte geknüpft: „Ich muss nur anrufen.“ Daher führt das Restaurant eine regelmäßig wechselnde Spezialitätenkarte. Von Südtiroler Kasnocken bis zu mediterranem Schwertfisch.

Die Qualität steht über allem“, sagt der 67-Jährige mit italienisch-schwäbischem Akzent. Den hat er sich angewöhnt, seit er 1973 an die Donau kam. „Eigentlich wollte ich nur Urlaub machen.“ Aus zwei Wochen wurden schon fast 50 Jahre. Und ein Restaurant, das aus Ulm nicht mehr wegzudenken ist.

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